Trotz Kälte giessen?

Werden immergrüne Gehölze über den Winter braun, nimmt man oft an, dass sie erfroren sind. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur vertrocknet – das kommt sogar viel häufiger vor.

Die meisten Gartenpflanzen halten Winterruhe. Sie wachsen nicht, sie treiben nicht aus. Warum sollte man sie daher giessen? Die Antwort: Weil sie sonst eingehen. Die meisten Pflanzen erfrieren bei Minusgraden nämlich nicht, sondern sie vertrocknen.

Profigärtner raten daher für die Winterzeit: Giessen, giessen, giessen, wenn es frostfrei und trocken ist - möglichst bevor ein Wetterwechsel mit kommendem Frost ansteht. Dann kann die Pflanze vorsorglich ihren Wasserhaushalt auffüllen. Haben Bäume im Frühjahr braune Blätter oder sind die Triebspitzen abgestorben, liegt das nicht unbedingt an zu wenig Regen in den vergangenen ein, zwei Wochen. Die Pflanzen können auch schon im Winter vertrocknet sein.

Warum giesst man Gartenpflanzen im Winter?

Während nur sommergrüne Laubgehölze ihren Wasserbedarf im Winter drastisch verringern, indem sie ihr Laub abwerfen, haben immergrüne Laub- und Nadelgehölze weiterhin Durst. Das gilt gerade, wenn die Sonne scheint und sie über ihre Blätter Feuchtigkeit abgeben.

Ist dann zugleich der Boden gefroren, können die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen. Die Pflanzen verdursten in der Folge – übrigens kommt das häufiger vor, als dass sie tatsächlich erfrieren.

Wie oft soll man Kübelpflanzen giessen?

Vor allem Pflanzen in Töpfen und Kübeln, deren Boden im Gefäss schnell komplett durchfriert, haben viel Durst. Dabei sollten Sie besonders Gewächse, die unter Dachvorsprüngen stehen, und deshalb keinen Regen abbekommen, gut im Auge behalten.  

Mitte Oktober sollten die Pflanzen besonders gut gegossen werden, vor allem in Jahren mit geringen Niederschlägen im Herbst. Pro Quadratmeter Pflanzenfläche sind rund 30 bis 40 Liter Wasser nötig, um einen Wurzelballen durchdringend zu versorgen, so die Experten. Das gilt vor allem für Nadelgehölze wie Fichte (Picea), Kiefer (Pinus), Tanne (Abies), Eibe (Taxus),  Wacholder (Juniperus), Scheinzypresse (Chamaecyparis), Lebensbaum (Thuja) und Zeder (Cedrus). Auch Ziersträucher wie Schneeball (Viburnum), Felsenmispel (Amelanchier ovalis) und die Buchsbaum-Alternative Berberitze (Berberis vulgaris) sollten im Herbst gut auf den Winter vorbereitet werden.

Möglich ist die Herbstwässerung ausserdem für immergrüne Schlinger wie Efeu (Hedera helix), Immergrünes Geissblatt (Lonicera henryi), Brombeere (Rubus henryi) und Kletternder Spindelstrauch (Euonymus fortunei ssp.). Das gilt vor allem dann, wenn die Pflanzen an der Ostseite eines Gebäudes wachsen. Dann befinden sie sich in der Regel im Regenschatten und werden nicht ausreichend mit Wasser versorgt.

Welche Pflanzen haben am meisten Durst?

Neben den genannten Nadelgehölzen und Ziersträuchern brauchen einige Pflanzen im Garten besondere Hilfe, um gut zu überwintern – weil sie besonders grossen Durst haben: zum Beispiel der Bambus. Er ist als Sichtschutz im Garten beliebt. Doch in der kalten Jahreszeit muss der Bambus vor Trockenheit geschützt werden. Anzeichen für Wassermangel sind zum Beispiel zusammengerollte Blätter. So vermeidet die Pflanze, dass weiteres Wasser verdunstet. Bei anderen Sorten werden die Blattspitzen gelblich-braun. Ist es frostfrei, wässern Sie den Bambus. So machen Sie das Süssgras winterfest.

Die immergrüne Pflanze will bereits im Sommer regelmässig und viel gegossen werden. Sonst rollt der Rhododendron seine Blätter ein. Auch im Winter ist das Wässern wichtig. Besonders empfindlich sind frisch gepflanzte Freilandexemplare; sie brauchen besonders viel Feuchtigkeit. So überwintern Sie den Rhododendron im Kübel.

Auch weil sie so vogel- und bienenfreundlich ist, wurde die Stechpalme zum "Baum des Jahres 2021" gekürt. Bekannt ist sie ebenso als Walddistel, Christusdorn oder botanisch als Ilex aquifolium. Doch auch für die Stechpalme ist Wassermangel eine grössere Gefahr als Kälte und Frost. Deshalb sollten Sie die Pflanze regelmässig im Winter bei Plusgraden giessen. Warum sich die Stechpalme für den heimischen Garten eignet, lesen Sie hier.

Wie oft giest man Gartenpflanzen im Winter?

Wie oft das nötig ist, hängt im Allgemeinen von der Pflanzengrösse und der Witterung ab. Konkrete Angaben sind daher schwierig. Oft sind Immergrüne sehr ausladend und dicht gewachsen, sodass kein Regenwasser in den Wurzelbereich gelangt. Daher sollte man die Erde am besten in Stammnähe prüfen. Es ist grundsätzlich besser, selten und durchdringend zu wässern als häufig und dann nur wenig. 

Und wenn man schon vergessen hat zu giessen und der Boden inzwischen gefroren ist? Dann hilft es den Gewächsen, die Verdunstung und die Photosynthese-Leistung zu verringern. Mit Vlies oder Tannenzweigen vor Licht schützen, damit sie weniger verdunsten und weniger Wasser benötigen.

Quelle: T-Online

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