Zuviel Krautstiel im Garten? Hier ein Rezept für Capuns!

Hilfe! Mein Garten wird gerade von erntereifem Krautstiel überwuchert!

Krautstiel in Ehren - aber was zuviel ist, ist zuviel.

Kennst Du das auch? Im Frühjahr setze ich eifrig und mit grosser Freude meine jungen Gemüsesetzlinge in jede freie Lücke - und davon hats ja zu Beginn der Gartensaison viele!

Gerade Krautstiel, auch Mangold genannt, ist ein "gäbiges" und unkompliziertes Gartengemüse. Damit habe ich nichts zu tun, ausser dem regelmässigen Ernten - ein Glücksfall also!

Nur, dieses Jahr habe ich es wohl etwas zu gut gemeint mit dem grosszügen Einpflanzen....wir schwimmen schon beinahe in einer Mangoldschwemme. Meine Freunde, die Familie und unsere Nachbarn darf ich definitiv nicht mehr mit Mangoldgeschenken belästigen...Nun gut, ich habe auch schon die Tiefkühltruhe voll von praktischen Gemüsesäckchen, wenns dann mal schnell gehen soll. Und in unserem Essen findest Du täglich irgendwo ein paar daruntergeschnetzelte Krautstielblätter.

Aber es ist ja nicht so, dass in unserem Garten nur Mangold wächst!...Ich weiss, ich klage auf hohem Niveau - dennoch, eine Lösung muss her!

Und hier ist sie! (...ist mir während einer schlaflosen Nacht in den Sinn gekommen...)

Ich koche Capuns auf Vorrat, friere sie ein und werde diese grandiose Bündner Spezialität während den Wintermonaten geniessen.

Capuns zuzubereiten ist eine schöne Arbeit und wenn man schon mal dabei ist, lohnt es sich, Viele davon zu machen.

Es gibt viele verschiedene Zubereitungsarten von Capuns - ich stelle Dir mein persönliches Lieblingsrezept vor.

Alles, was Du zur Zubereitung von Capuns brauchst, ist ein wenig Zeit und Musse und folgende Zutaten:

(reicht für ca. 4 Personen)

20 frische Mangoldblätter

1 Bund Peterli, 1 Bund Schnittlauch oder alle Kräuter, welche Du liebst

2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen

250 Gramm Mehl

3 Eier

1 dl Milch-Wasser

Mostbröckli

Salz & Pfeffer

Und so gehst Du vor:

Mische Mehl, Eier, Milch-Wasser und Salz und verquirle alles zu einem Teig. Lass den Teig ca. 20 Minuten ruhen.

Wasche den Mangold und entferne die Stiele von den Blättern.

Blanchiere die Blätter eine Minute in siedendem Wasser, danach spühlst Du die Blätter eiskalt ab und legst sie nebeneinander auf ein Küchentuch aus.

Schäle die Zwiebeln und den Knoblauch und hacke sie fein.

Hacke alle Kräuter.

Schneide die Mostbröckli zu feinen Würfeln oder Streifen.

Schneide nach belieben ein paar Mangoldblätter und -Stiele sehr fein.

Mische alles und würze mit Salz und Pfeffer oder nach Bedarf.

Gib nun je einen Esslöffel davon auf ein blanchiertes Krautstielblatt, schlage die Blattränder ein und rolle das Ganze zu einem Päckli auf.

Willst Du die Capuns sofort frisch geniessen, dann geht es so weiter:

Lege die Krautstielpäckli nebeneinander in eine feuerfeste Form.

Koche ein wenig Bouillion mit Rahm auf und giesse das Ganze in die Form zu den Capuns.

Streue ein wenig Bergkäse darauf.

Backe das Ganze ca. 35 Minuten bei 180 Grad Celsius.

Du möchtest Dir einen ansehlichen Wintervorrat an vorbereiteten Capuns zulegen? Dann geht es so weiter:

Du kannst die einzelnen Krautstiel-Päckli entweder auf einem Bleck schockgefrieren und dann in einem Behälter einfrieren, ohne dass sie aneinander kleben oder Du legst sie direkt in eine gefrierfeste Backofenform (pur - ohne Sauce) und schiebst sie dann in den Gefrierschrank.

Am Abend vorher auftauen, den Guss einfüllen, Käse draufstreuen und das Ganze für ca. 35 Minuten bei 180Grad Celsius in den Ofen schieben.

En Guete!

Die genaue Anleitung in Bildern zur Herstellung von Capuns findest Du unten in der Bildgalerie.

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