Blattläuse - was kann ich dagegen tun?
Ganz aus dem Garten vertreiben will ich sie nicht - aber dieses Jahr hat es mir einfach zu viele davon!
Ich spreche von Blattläusen (Aphidoidea).
Die Winzlinge sind bis zu 7mm gross, grün bis schwarz gefärbt und mit einem Stechrüssel ausgerüstet. Deshalb gelten sie als Pflanzensauger.
Wie das Wort schon besagt, saugen Blattläuse den Saft aus den Pflanzen - ein paar wenige dürfen das gerne, aber wenn zuviele davon saugen, schwächelt die Pflanze, verliert ihre Kraft und im schlimmsten Fall gehts sie sogar ganz ein.
Man findet sie vorwiegend auf der Blattunterseite, an den Pflanzenrippen - denn da gibt es viele Nährstoffe.
Im schlechtesten Fall können sie Krankheiten auf andere Pflanzen übertragen.
Die Blattläuse lieben es, wenn es schwülwarm und die Natur voll im Saft ist. Nach einem regenreichen, nassen Frühsommer ist dies jetzt der Fall.
Mein Garten ist eindeutig überbevölkert! Es haben sich zuviele Blattläuse angesiedelt.
Was zuviel ist, ist zuviel.
Diesem Thema muss ich mich jetzt widmen. Aber wie?
Mein Garten ist biologisch und ich möchte ohne Chemie und auf jeden Fall ökologisch vorgehen. Mein Ziel ist es, wieder ein Gleichgewicht anzustreben.
Wenn ich es mir genau überlege, ist es ja nicht so, dass Blattläuse einfach nur Schädlinge sind....sie sind auch Nahrung für andere Tiere, das heisst, sie sind auch Nützlinge!
...und schon stecken wir mitten in der Theorie des Naturkreislaufes!
Blattläuse nehmen einen wichtigen Platz im Ökosystem ein.
Ich mach mich also auf die Suche nach Blattlausfeinden....
Welchem Tier kann denn der Genuss von Blattläusen schmackhaft sein?
Es gibt da so einige:
Die bekanntesten sind wohl die Marienkäfer. Eine Marienkäferlarve schafft es innerhalb eines Tages bis zu 100 Blattläuse zu vertilgen!
Auch Ameisen lieben es, die Blattläuse wortwörtlich zu melken.
Weitere natürliche Feinde sind: Schlupfwespen (sie legen ihre Eier zu den Blattläusen), Käfer, Vögel, Spinnen, Florfliegen, um nur einige zu nennen.
Ich versuche meinen Garten so zu gestalten, dass sich natürliche Fressfeinde der Blattlaus ansiedeln und hier ein Zuhause finden.
Ich kann unter anderem ein Insektenhotel im Garten platzieren. Zudem werde ich in einer Ecke Totholz oder Rindenstücke aufschichten und liegen lassen und auch ein Steinhaufen darf natürlich nicht fehlen!
Ein Nistkasten für Vögel oder andere Brutmöglichkeiten, wie z.B. eine ruhige Ecke im Garten.
Plane ausserdem irgendwo im Garten eine Wildblumenwiese - sie sieht schön aus und bietet Insekten Nahrung.
Wenn der Garten über kein Biotop verfügt, ist es besonders in trockenen Sommern nützlich, eine Insektentränke aufzustellen. Dazu braucht es einfach eine Schale mit Wasser und kleinen Holzstückchen drin.
Dies sind alles mögliche Nahrungsquellen, Schlupflöcher und Wohlfühlorte für unsere Nützlinge.
Was sich im ökologischen Gartenbau ebenfalls bewährt hat, ist das Anlegen einer Mischkultur. Mischkultur bedeutet, wenn ich mehrere Nutzpflanzen auf gleicher Fläche anbaue. Auf diese Weise helfen sich Pflanzen gegenseitig, sich vor Schädlingen zu schützen. Die Mischkultur gilt als biologisches Mittel gegen Schädlinge.
Wenn diese Methoden zu wenig nützen, kannst Du selber biologisches Pflanzenschutzmittel herstellen.
Eines davon ist die Schmierseifenlauge, hier das Rezept:
1 Liter Wasser
20ml Schmierseife
2 Esslöffel Brennsprit
Alle Zutaten mischen und in eine Sprühflasche geben.
Mit dieser Lauge kannst Du die mit Blattläusen befallenen Pflanzen ca. 4 Tage lang in Folge besprühen.
Danach sollte der Blattlausbestand deutlich zurückgegangen sein.
Erinnere Dich:
Ein Garten stellt immer etwas Künstliches, vom Menschen Gemachtes dar - wir greifen damit in die Natur ein.
Nur, wenn wir uns in das Grosse Ganze respektvoll einfügen und uns anpassen, gelingt Harmonie.
So kann eine Balance zwischen Mensch und Natur entstehen.
- 24.11.2024